Die „Jugend debattiert“ an der CVS

Ein Bericht von Lea Hauf, 11D

 Körpermodifikationen ab 16 ohne Einverständnis der Eltern?
Kennzeichnung von Bildbearbeitung in sozialen Netzwerken?
Eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland?

Drei Streitfragen, deren Hintergründe aktueller nicht sein könnten und deren Antworten nicht gerade auf der Hand liegen. Mit der Ergründung jener Streitfragen durften sich die TeilnehmerInnen des nationalen Jugendwettbewerbs „Jugend debattiert“ dieses Jahr auseinandersetzen. Insgesamt acht SchülerInnen aus den Profilklassen des elften Jahrgangs der CVS bestritten am 26. Januar dieses Jahres die erste Runde, den Schulentscheid, von insgesamt vier Wettbewerbsrunden.

Der Schulentscheid besteht ganz allgemein aus zwei Qualifikationsrunden, durch die man sich für die finale Debatte qualifizieren kann, und dem Finale, dessen Debatte dann von den vier besten DebattantInnen der Qualifikationsrunden geführt wird. Nach Austausch der Jury, welche sich aus Mitgliedern unseres Lehrerkollegiums zusammensetzte, wird zum Ende der Gewinner des Schulentscheids bekannt gegeben.

Zu Beginn der ersten Runde merkte man den DebattantInnen ihre Nervosität durchaus an. Zwar haben sich alle Klassen im Vorfeld intensiv mit dem Debattieren auseinandergesetzt, jedoch war es für die tatsächlich Teilnehmenden das erste Mal, eine Debatte klassenübergreifend und vor einer Jury zu führen. Als sie dann zu debattieren anfingen, verflog jedoch die Nervosität und alle schienen voll in ihrem Element zu sein.

Sachlich und strukturiert wurden Vorschläge eingebracht. Aufmerksam und kritisch hinterfragte man die Ideen der entgegengesetzten Position. Besonders auffällig war, dass alle TeilnehmerInnen in allen Runden immer auf die Ideen, Argumente und Fragen ihres Gegenübers eingingen. Einige Debatten, gerade die finale, wurden gegen Ende sehr lebhaft, aber nie unsachlich oder gar persönlich. In den Pausen zwischen den Runden und während sich die Jury beriet, tauschten sich die TeilnehmerInnen untereinander und mit den ZuschauerInnen aus und man gab sich gegenseitig Tipps für die nächste Runde.

Eine Sache, die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, war, dass wir SchülerInnen die Debatten in den Pausen selbstständig weiterführten. Wir, die Zuschauenden hinterfragten Inhalte der Debatte, konnten unseren Standpunkt darlegen und auch den eigentlichen Standpunkt der DebattantInnen erfahren. Es war unglaublich spannend und auch neu, sich auf so sachlicher und respektvoller Ebene ernsthaft über aktuelle sozialpolitische Themen auszutauschen, ohne seine eigene Meinung um jeden Preis durchsetzen zu wollen. Dadurch hatte ich die Chance, einige SchülerInnen meines Jahrgangs noch besser oder überhaupt kennen und schätzen zu lernen.

Bereits tags zuvor debattierten SchülerInnen des zehnten Jahrgangs unserer Schule in der Altersgruppe I. Dort setzte sich Isabelle Poston (10e) vor Jacob Stocker (10d) durch. In der Altersgruppe II erreichten Eric Antonescu (11b), Marie Tourneau (11d), Sophie Hansen (11d) sowie Tim Kmetsch (11c) das Finale, aus dem Sophie Hansen (2. Platz) und Tim Kmetsch (1. Platz) aus dem WiPo-Profil als Sieger hervorgingen. Bereits in dieser Runde bewiesen sie ihr ausgeprägtes Fachwissen. Letztlich setzte sich Tim mit seiner besonnenen, sachlichen Art gegen seine MitstreiterInnen durch.

Mit reichlich Rückenwind dürfen sich nun alle vier SchulsiegerInnen in der nächsten Runde, dem Regionalwettbewerb beweisen. Ich, wir drücken die Daumen.

 

Back To Top