Umweltbildung: 2B macht den Anfang beim Ackerbauprojekt der CVS
Von wegen, Pflanzen sind langweilig. Vor allem dann nicht, wenn es sich um selbst angebautes Obst und Gemüse handelt. Wer auf dem Boden gekniet und Saat in feuchte Erde gesetzt hat, um später knackige Salate oder goldgelbe Kürbisse zu ernten, wird sein Gesicht beim Anblick eines Rohkosttellers nicht mehr so leicht verziehen.
Diese Erfahrung hat jedenfalls die Klasse 2B gemacht und damit eines der Ziele erreicht, die das jüngst ins Leben gerufene Ackerbauprojekt der CVS verfolgt. Aber es geht dabei um viel mehr: Den Schülern soll ein sorgsamer Umgang mit der Natur vermittelt und ein Lernraum unter freiem Himmel geschaffen werden. Anstoß für das Projekt gab ein großzügiges Angebot eines Rellinger Landwirts. Im Frühjahr 2021 stellte er der CVS und zwei benachbarten Kindergärten drei Hektar seines Landes kostenlos zur Verfügung. Einzige Bedingung: Die Fläche soll für nachhaltige Umweltbildung genutzt werden.
Als erstes ergriff die Klasse 2B diese Chance. Nach Monaten des pandemiebedingten Wechsel- und Distanzunterrichts, der sozialen Isolation und der digitalen Kommunikation waren die 20 Schülerinnen und Schüler hungrig auf ein analoges Natur- und Gemeinschaftserlebnis. Die Klassengemeinschaft musste gestärkt werden. Ausgerüstet mit Schaufeln, Gummistiefeln und mehr als 15 verschiedenen Obst- und Gemüsesaaten, startete die Klasse gen Ackerland. Zum Glück war der Weg nicht weit. Die Anbaufläche grenzt fast direkt ans Schulgelände.
Zunächst steckten Kinder, beide Klassenlehrerinnen und zwei Begleiter das Terrain durch Holzpflöcke ab und rammten ein Schild mit der Aufschrift „2B“ in den Boden. Dann ging‘s richtig los: Pflanzgräben ziehen, Löcher buddeln, Pflänzchen und Saat in die Erde setzen. Puh, das war Knochenarbeit. Kinder und Erwachsene waren froh, dass der Besitzer das Feld vorab für sie gepflügt hatte. Froh waren sie auch, dass der angekündigte Regen ausblieb.
Beim zweiten Besuch auf dem Feld erlebten die Kinder eine positive Überraschung: Der Besitzer hatte einen Maschenzaun um die Anbaufläche gespannt. Er soll Hasen und anderes Getier vom Knabbern abhalten. Außerdem hatten auch andere CVS-Klassen Gemüse- und Obstbeete angelegt. Die Saat der 2B war zwischenzeitlich gut angewachsen. Die Kinder machten sich begeistert an die Arbeit. Bei sengender Sonne wässerten sie ihre Pflanzen und jäteten Unkraut. Nach etwas mehr als einer Stunde war es zu heiß fürs Weitermachen. Es ging zurück in den kühleren Klassenraum. Landwirtschaft ist eben nicht ohne.
Trotz aller Mühen: Die 2B will dranbleiben. In den Sommerferien kommt sie in wöchentlich wechselnden Gruppen, um nach ihren Pflanzen zu sehen. Spätestens im Herbst soll geerntet werden. Die Umweltbildung hat voll angeschlagen. „Das Tollste war, dass wir so super zusammengearbeitet haben“, resümierte ein Schüler. Das Ziel, die Klassengemeinschaft nach der Pandemiezeit wieder zu stärken, dürfte die 2B also auch erreicht haben.
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